Ergänzend zu der Palliativstation WTZ -4, der Einrichtung eines Palliativmedizinischen Dienstes (PMD) zur konsiliarischen Mitbetreuung der stationären Palliativpatienten außerhalb der Palliativstation und der Palliativmedizinischen Sprechstunde möchten wir demnächst für die Palliativmedizin der UME eine eigene spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) aufzubauen.

Zu Hause zu sterben wünschen sich 80–90% der Menschen. Tatsächlich sterben jedoch in der Regel 20–30% aller Menschen zu Hause. Seit 2007 besteht ein Rechtsanspruch auf SAPV, die Finanzierung erfolgt komplett durch die gesetzlichen Krankenkassen (GKV). 

Das Ziel der SAPV ist, schwerstkranken und sterbenden Patienten zu ermöglichen, die letzte Phase ihres Lebens in häuslicher Umgebung zu verbringen. Sterbenden Menschen soll ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben in häuslicher Umgebung ermöglicht werden, daher sollen alle an der Versorgung Beteiligten rund um die Uhr eine aufeinander abgestimmte palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung erbringen. Die SAPV soll eine optimale ambulante Palliativversorgung gewährleisten und zugleich die Lebensqualität der Betroffenen und der Zugehörigen erhöhen. 

Die Versorgung umfasst im Einzelnen: 

  • Hilfe für ein Leben in der gewohnten häuslichen Umgebung bis zuletzt. 
  • Versorgung ergänzend zu und in enger Absprache mit dem Hausarzt/Facharzt bzw. bestehendem Pflegedienst. 
  • Direkte telefonische Erreichbarkeit und Einsatzbereitschaft über 24 Stunden. 
  • Betreuung durch ein multiprofessionelles Behandlungsteam aus Ärzten, Pflegekräften, Koordinatoren, Psychotherapeuten und weitere Professionen. 
  • Anleitung pflegender Angehöriger durch hochqualifizierte Pflegekräfte. 
  • Versorgung mit Medikamenten und Hilfsmitteln an sieben Tage die Woche. 
  • Professionelle Beratung und Hilfe bei der Erstellung von Vorsorgevollmacht und/ oder Patientenverfügung (nach DIV BVP §132g SGBV). 
  • Regelmäßige Hausbesuche in enger Absprache und nach Bedarf der Patienten. 

Anspruch auf eine SAPV haben gemäß den Richtlinien der Krankenkassen Patienten, wenn sie 

  • an einer nicht heilbaren, fortschreitenden und so weit fortgeschrittenen Erkrankung leiden, dass dadurch ihre Lebenserwartung auf wenige Tage, Wochen oder Monate begrenzt ist 

und 

  • wenn sie eine besonders aufwändige Versorgung benötigen. 

Eine Erkrankung ist weit fortgeschritten, wenn die Verbesserung von Symptomatik und Lebensqualität sowie die psychosoziale Betreuung im Vordergrund der Versorgung stehen. 

Es handelt sich zum großen Teil um Patienten mit Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium, aber auch um Patienten im Endstadium einer fortschreitenden chronischen Erkrankung der Lunge, des Herzens, des Nervensystems oder anderer innerer Organe. 

Die Mehrzahl der Patienten wird zu Hause versorgt, eine Versorgung durch die SAPV ist aber grundsätzlich auch in einer Pflegeeinrichtung oder einem Hospiz möglich. 

Es ist geplant, dass die SAPV der UME im Sommer 2023 ihre Arbeit aufnimmt. 

Dafür suchen wir noch ärztliche und pflegerische Palliative-Care Fachkräfte.

Voraussetzung für eine Mitarbeit ist für Pflegefachpersonen die 160 Stunden Kursweiterbildung „Palliative Care“ und für Ärztinnen und Ärzte zusätzlich zu einer Facharztbezeichnung die Zusatzbezeichnung „Palliativmedizin“. 

Eine weitere Voraussetzung ist eine mindestens einjährige Erfahrung in der stationären oder ambulanten Palliativversorgung.

Da es sowohl einen pflegerischen als auch einen ärztlichen Rufdienst geben wird, sollte eine Bereitschaft zur Teilnahme am Rufdienst vorhanden sein. 

Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, können Sie sich gerne an folgende Personen wenden: 

Frank Kreymann

Pflegeexperte Palliativ

Mitarbeiter Platzhalter Bild

Dr. med.
Baicy Mathew

Fachärztin für Anästhesie mit Zusatzbezeichnungen, Spezielle Intensivmedizin, Palliativmedizin

Priv.-Doz. Dr. med.
Mitra Tewes

Ärztliche Leitung
Palliativmedizin der Universitätsmedizin Essen

Carina  Wiesend

Klinikpflegedienstleitung

Weitere Fragen können gerne an Frau Hattebur gestellt werden.

Celina Bianca Hattebur

Koordinatorin SAPV